Osmose

Kunst am Bau/Wettbewerb
Innenministerium Stuttgart

2010

Die Arbeit macht sich äußere Bedingungen und Einflußgrößen zueigen und spielt sie in die Durchgangs- und Übergangsräume des Ministeriums.

Osmose bespielt die mit Glas überdachten Innenhöfe. Die Glasflächen, durchlässige Membranen, sind Obdach der einzelnen Arbeiten und durch sie fällt das Licht und die Kunst in die Atrien.

Stgt. Innenministerium, Atrium 1: Schriftzug

Die Glasmembran mit 'ich bin dein Blick' beschriftet.
Durch die einfallende Sonne wird der Schriftzug in den Raum hineinprojiziert. Je nach Tages- und Jahreszeit (Sonnenstand) variiert der Projektionsort des Schriftzugs im Atrium.

In sich ständig veränderndem Lichteinfall wird der Text auf die Wände, in die Flure und Flächen projiziert und jeder Standpunkt ergibt einen anderen Blick, zeigt andere Perspektiven und Ausschnitte

Durch die Installierung eines Wasserbeckens wird die Membran zur Wasserfläche. Das Wasser im offenen Becken nimmt die Luftbewegungen auf und reflektiert das Licht in das Atrium.

Stgt. Innenministerium, Atrium 2: Wasserbecken

Die Intensität der Reflexionen verändern sich entsprechend der Wellenbewegungen und der Sonneneinstrahlung, der sichtbare Bereich entsprechend des Sonnenstands.

Auf dem dritten Atriumdach plazierte Mikrofone übertragen direkt die Außengeräusche ins Atrium.
Auch hier verändert sich die hörbare Arbeit entsprechend der äußeren Bedingungen beständig.

Von jeder Etage, von jedem Standpunkt, in jeder Bewegung innerhalb der Atrien hat der Betrachter seinen jeweiligen eigenen Blick, seine eigene Wahrnehmung auf die Arbeiten, ist in der Arbeit und wird Teil der Arbeit. Hierdurch und durch die zeitweise Abwesenheit der Kunst tritt keine Gewöhnung an das Kunstwerk ein, sonder Bedeutungen und Inhalte verschieben sich kontinuierlich.